Die Phlebologie (Phléps, griechisch "Blutgefäß" "Vene") ist das Teilgebiet der Medizin welches sich mit der Diagnostik und Therapie von Gefäßerkrankungen, v.a. Venen (Krampfadern, Besenreiser) beschäftigt. Besenreiser stellen oft "nur" ein kosmetisches Problem dar, Krampfadern hingegen können Schwellungen und Schmerzen verursachen. Sind bestimmte Venen der Beine als Ursache für die Beschwerden identifiziert, bringt die Therapie dieser erkrankten Venen funktionelle sowie ästhetische Verbesserung.
Die Wahl der Therapie erfolgt nach ausgiebiger Diagnostik in unseren Praxen in Linz und Wien und wird auf jeden Patienten individuell abgestimmt. Je nach Form und Ausprägung der Krampfadern kommen operative aber auch nicht operative Therapien in Frage.
Wir haben uns auf minimal invasive Verfahren spezialisiert. Dies bedeutet: keine bis kleinste Schnitte, keine längere Ausfallzeit, kein stationärer Aufenthalt, keine Vollnarkose und besonderer Fokus auf das ästhetische Outcome.
Dr. Barsch hat auf einer deutschen Uniklinik als Funktionsoberarzt die phlebologische Abteilung geleitet und behandelt mehrere hundert Patienten jährlich mit der klassischen Venenchirurgie, als auch mit den minimalinvasiven Methoden.
In Rahmen der Erstordination wird ein genauer Status der oberflächlichen und tiefen Beinvenen mit dem Doppler/Duplex Ultraschall durchgeführt. Nach dieser Diagnostik wird gemeinsam entschieden welche Behandlungsmaßnahme die beste für Sie wäre.
• Klinische Untersuchung
• Ultraschalluntersuchung
• Individuelle Therapieplanerstellung
• Kompressionstherapie
• Sklerosierung (Verödung)
• Radiofrequenz (Erhitzung)
• Venenstripping (Operation)
• Lasertherapie
• Postoperative Nachsorge
• Kombinationstherapie
• Regelmäßige Re-evaluation
Jede dritte Frau und jeder fünfte Mann zwischen 18 und 80 leidet an einer Form von Krampfadern. Aus diesem Grund ist eine frühzeitige Kontrolle der Venen mit der Erhebung der Eigenanamnese, als auch der Familienanamnese sehr wichtig. Leiden z.B. beide Elternteile an Krampfadern ist das Risiko ca. 75%, dass sich auch bei den Kindern diese Venenproblematik im Laufe des Lebens einstellt. In solchen Fällen beginnen die Beschwerden deutlich früher, nicht selten schon am Ende der Pubertät.
Viele Patienten beschreiben ein Schweregefühl der Beine, ziehende Beschwerden oder sogar einen tastbaren Strang, welcher auf Druck schmerzt. Dies kann bereits auf eine fortgeschrittene Venenproblematik hinweisen oder auf eine bereits statt gefundene Venenentzündung (Thrombophlebitis). In diesem Fall muss eine weitergehende Abklärung erfolgen, da eine Thrombose des tiefen Venensystems (Phlebothrombose oder tiefe Beinvenenthrombose) unbedingt vermieden werden muss, um Folgeschäden zu vermeiden.
Bestehen Krampfadern nämlich über viele Jahre, kann es zu einem Unterschenkelgeschwür, also zu einem offenen Bein (Ulcus cruris) kommen. Dies wäre das Endstadium einer chronisch venösen Insuffizienz und dem soll auf jedem Fall frühzeitig entgegengewirkt werden.
Zeigen sich bei der klinischen Untersuchung nicht nur oberflächliche Besenreiser, sondern bereits erweiterte, geschlängelte Venen, muss eine weitere Abklärung mittels Ultraschall erfolgen.
Oft sind im Frühstadium die ästhetisch störenden Besenreiser der erste Grund für eine ärztliche Vorstellung. In der von Dr. Barsch durchgeführten Ultraschalluntersuchung wird ein Problem der tiefer liegenden Venen entweder ausgeschlossen oder es zeigt sich bereits, dass die Stammvenen des oberflächlichen Venensystems einen beginnenden verminderten Abtransport zeigen. Dies kann durch eine Erweiterung der Gefäßwand, aber auch durch schlecht schließende Venenklappen verursacht sein.
Ein erfahrener Untersucher kann somit nicht nur mit dem Ultraschall feststellen, ob ein Leiden der Leitvenen vorliegt, sondern auch ob sich ein bereits leicht geschädigtes Gefäß in den nächsten Jahren zu manifesten Krampfadern entwickeln wird.
Eine rechtzeitige Therapie, mit der Vermeidung von Folgeschäden, kann somit zeitgerecht angeboten werden.
Als konservative Behandlungsoption bei geschwollenen und schweren Beinen stehen uns die Kompressionswäschen zur Verfügung.
Die leichten Kompressionsstrümpfe der Klasse eins sind meist durch Krankenhausaufenthalte bekannt. Diese üben leichten Druck aus und sollen der Entstehung von tiefen Beinvenenthrombosen entgegenwirken.
Die am häufigsten verwendeten Kompressionsstrümpfe sind die der Klasse zwei. Diese wenden wir zur Therapie von Beinvenenthrombosen als auch nach operativen Eingriffen an. Die höheren Klassen drei und vier sind für spezielle Krankheitsbilder wie dem Lymphödem vorgesehen. Besteht dieses nicht, bringt das Tragen von starker Kompression oft keinen zusätzlichen Benefit.
Nach einer erfolgten Behandlung am Venensystem sind die Strümpfe, je nach Befund, noch 2-5 Wochen zu tragen.
Kompressionsklassen:
KKL1 18-21mmHG
KKL2 23-32mmHG
KKL3 34-46mmHG
KKL4 >49MMHG
Die klassische Venenoperation (Venenstripping) wird heutzutage immer seltener durchgeführt und zunehmend von moderneren und schonenderen Methoden, mit besserem ästhetischen Ergebnis, ersetzt. In seltenen Fällen ist die klassische chirurgische Therapie jedoch noch notwendig.
Die komplette Entfernung einer Stammvene inklusive Leistenschnitt wird oft im Krankenhaus in Vollnarkose oder Spinalanästhesie durchgeführt (Stripping der Varizen). Diese Operation kann meistens jedoch auch im Dämmerschlaf und in Tumeszenztechnik (Lokalanästhesie) erfolgen. Eine körperliche Schonung für die nächsten Tage ist aber notwendig.
Die chirurgische Entfernung von den Seitenästen (Miniphlebektomie und Seitenastexhairese) ist ohne Probleme und nahezu schmerzfrei in Lokalanästhesie, auf Wunsch mit oder ohne Sedoanalgesie (Dämmerschlaf), ambulant in unserer Praxis möglich. Der große Vorteil der ambulanten und schonenden Varizenchirurgie besteht darin, dass ein stationärer Aufenthalt für diesen Eingriff nicht notwendig ist. Eine berufliche Ausfallzeit ist bei dieser schonenden Methode nicht zu erwarten. Eine Vollnarkose oder ein stationärer Aufenthalt erhöhen lediglich das Komplikationsrisiko und sollten multimorbiden Patienten vorbehalten sein.
Nach einer Crossektomie, Seitenastexhairese bzw. Mini-Phlebektomie wird ein Kompressionsstrumpf für einige Tage getragen.
Exhairese und Mini-Phlebektomie von Krampfadern (Seitenäste) - ambulant und schmerzfrei in Lokalanästhesie
Bei der Radiofrequenzablation von Krampfadern werden die zu behandelnden Venen nicht wie bei der klassischen Chirurgie herausgezogen, sondern durch eine Erhitzung im Gefäß verschlossen und in weiterer Folge vom Körper abgebaut. Durch dieses Verfahren entfällt der größere Schnitt in der Leiste, welcher beim Venenstripping immer wieder Probleme verursacht (Narbe, Lymphgefäßverletzung etc.)
Als Eintrittspforte für die Radiofrequenzsonde dient lediglich ein minimaler Einstich von einem halben Zentimeter am Unter- oder Oberschenkel. Sind keine weiteren Gefäße als die Stammvene betroffen, sind in der Regel keine weiteren Schnitte erforderlich und keine längere Ausfallzeit zu erwarten (Arbeitsfähigkeit in der Regel am Folgetag).
Dieser Eingriff kann problemlos in Lokalanästhesie (Tumeszenztechnik) durchgeführt werden und resultiert in deutlich weniger Blutungen und somit in signifikant geringeren postoperativen Schmerzen. Unsere Patienten verlassen unserer Praxis schmerzfrei nach diesem Eingriff und können sofort jegliche Tätigkeit des täglichen Alltags wieder aufnehmen.
Ein Kompressionsstrumpf ist für einige Tage zu tragen. Eine klinische Kontrolle und eine Ultraschallkontrolle führen wir am Folgetag durch. Hier wird der Verschluss des behandelten Gefäßes und die freie Durchgängigkeit des tiefen Venensystems kontrolliert.
Dr. Barsch führt diese Operation regelmäßig durch und gilt als Spezialist für diese Form der narbenschonenden, minimalinvasiven Venenoperationen.
Ablauf einer Radiofrequenzablation der rechten Stammvene (Vena saphena magna)
Die Sklerosierung eignet sich bestens für die Verödung von Besenreisern, retikulären Venen und varikösen Seitenästen. Jedoch können auch die größeren Stammvenen mit dieser Technik, ohne größere Operation und Narben, verschlossen werden.
Mit Hilfe einer dünnen Nadel wird das Verödungsmittel in die Vene gespritzt. Durch eine Reizung der Gefäßwand kommt es zu einer Entzündungsreaktion und dadurch zu einem Verschluss des erweiterten und krankhaften Gefäßes.
Die Verödung kann, je nach Venenbeschaffenheit, als Flüssig- oder Schaumsklerosierung durchgeführt werden. Eine Rückkehr zum Alltag ist direkt nach dem Eingriff möglich, ein Kompressionsverband sollte für ein paar Tage getragen werden. Direkte Sonneneinstrahlung sollte für die nächsten 5-6 Wochen nach dem Eingriff gemieden werden, um unnötige bräunliche Verfärbungen zu vermeiden.
Bei einem ausgeprägten Befund sind eventuell mehrere Sitzungen notwendig. Die ganz feinen, rötlichen Besenreiser sprechen oft besser auf die Therapie mit dem Gefäßlaser an.
(Teil-) Sklerosierung von Besenreisern
Besenreiser sind Gefäßveränderungen welche, unter gewissen Voraussetzungen, auch mit dem Laser (z.B. Nd:YAG, Diode oder IPL) behandelt werden können (siehe Lasertherapie). Diese Erweiterungen der oberflächlichen Gefäße können mit, aber auch ohne Erkrankung der größeren Venen, sowie einer allgemeinen Bindegewebsschwäche einhergehen. Eine genetische Veranlagung spielt hierbei eine wesentliche Rolle. Eine sitzende oder stehende Tätigkeit sowie Bewegungsmangel und Übergewicht stellen weitere begünstigende Faktoren dar.
Liegt eine Erkrankung der größeren Venen zugrunde müssen diese zuerst, mit eine der bereits beschriebenen Methoden, therapiert werden.
Durch die Erhitzung kommt es zum Verschluss des Gefäßes - es ist nicht mehr sichtbar. Die darüber liegende Haut wird geschont. Gefäßerweiterungen im Gesicht sprechen auf die Lasertherapie prinzipiell besser an als die Besenreiser an den Beinen, hier empfehlen wir als Mittel der Wahl die oben angeführte Sklerosierung.
Dr. Barsch hat sich schon während seiner Assistenzzeit mit der Lasermedizin befasst und mehrere Artikel zum Thema Lasertherapie verfasst, unter anderem auch Buchkapitel zum Thema Lasertherapie vaskulärer Läsionen (Ästhetische Chirurgie, von Heimburg, Richter, Lemperle, 2017)
Behandlung von Teleangiektasien an der Wange mit dem KTP/LBO Laser (532nm)
Direkt nach der Behandlung von Gefäßerweiterungen der Nase mit dem Dioden Laser